Atomforum: Von der Wiege bis zur Bahre andere zahlen lassen

Anlässlich der heute in Berlin stattfindenden Feier zum 50-jährigen Bestehen des Deutschen Atomforums erklärt Sylvia Kotting-Uhl, umweltpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:





Anlässlich der heute in Berlin stattfindenden Feier zum 50-jährigen Bestehen des Deutschen Atomforums erklärt Sylvia Kotting-Uhl, umweltpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

Das Hauptquartier des deutschen Atomlobbyismus feiert heute sein 50-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung hat das Atomforum die Sonderinteressen der Atomwirtschaft als Interessen der Allgemeinheit verkauft. Die Gefahren und die Belastungen dieser Energieerzeugung wurden genauso kleingeredet, wie die Potentiale umweltfreundlicher Alternativen.

50 Jahre Lug und Trug müssten eigentlich für die Kanzlerin Anlass sein, den Atomkonzernen die Rechnung für ihre Machenschaften zu präsentieren und sie wenigstens an den von ihnen verursachten Kosten und Sanierungsnotwendigkeiten zu beteiligen. Wenn Angela Merkel stattdessen heute bei der Atomlobby liebedienert und sich für Laufzeitverlängerungen der Alt-Reaktoren einsetzt, dann bricht sie den Atomkonsens und stellt sie sich gegen die Bevölkerungsmehrheit.

Während die Atomkonzerne Milliarden scheffeln, zahlen die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Sicherheit, Gesundheit, ihren Zukunftsperspektiven und auch mit sehr vielen Steuergeldern.

Unter maßgeblicher Beteiligung des Atomforums wurde der strahlende Müll aus den AKWs in marode Lager wie Asse und Merkels Atomklo Morsleben getrickst. Gorleben wurde das falsche Etikett eines sicheren, gut untersuchten Endlagerstandorts angeheftet. Die Karlsruher WAK wurde kunstvoll als Atommüllwaschanlage eingesetzt, um Atommüll loszuwerden und die Kosten der Gesellschaft aufzubürden. Die WAK und das Forschungsbergwerk Asse dienten der staatlich bezahlten Aufnahme des Atommülls. Im gesamten Atomkreislauf – von Forschung bis „Entsorgung“ - haben es die Energiekonzerne verstanden, andere für ihre Interessen zahlen zu lassen.

Nachdem durch den Atomausstieg dieser Extraprofit-Macherei ein Ende bereitet werden soll, wirft sich das Atomforum jetzt für eine Verlängerung der Laufzeiten der terroranfälligen Altreaktoren in die Bresche. Das wäre das nicht nur gefährlich, es würde auch die Zukunftsbranchen der Erneuerbaren Energien behindern.

Das Deutsche Atomforum ist eine Lobby- und PR-Abteilung der Atomwirtschaft. Aber natürlich hat man sich Gemeinnützigkeit und damit Steuerbefreiung bescheinigen lassen. Gemeinnützigkeit heißt, „die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern“, auch dieses Privileg hat das Atomforum nicht verdient.



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